1917 gründeten zwei Österreicher, der Dichter Hugo von Hofmannsthal und der Regisseur Max Reinhardt mit dem Bayern Richard Strauss die Salzburger Festspiele, die allerdings erst nach dem 1. Weltkrieg am 22.8.1920 mit Hofmannsthals "Jedermann" eröffnet wurden.
Die grundlegende Idee war die einer gemeinsamen Arbeit Österreichs mit dem Deutschen Reich, um deren nationale Einheit zu zeigen.
Hugo von Hofmannsthal schrieb:
"Der Festspielgedanke ist der eigentliche Kunstgedanke des bayerisch-österreichischen Stammes... Südlichdeutsches Gesamtleben tritt hier hervor..."
Und 1921:
"Also ein deutsches nationales Programm? ... Der bayerisch- österreichische Stamm war ja von je der Träger des theatralischen Vermögens unter allen deutschen Stämmen..."
Die Wiener "Neue Freie Presse" schrieb 1920:
"Die Aufführung ergriff die Zuseher ungemein... Zumal in der ersten Hälfte .. bezaubernd, kern-deutsch im Wesen und dabei doch von einer besonderen österreichischen Anmut überstrahlt."
Eine Reduzierung der großen Gedankengänge von Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardts auf rein österreichische Festspiele stellt eine Mißachtung der Werke dieser Künstler dar oder kommt einer bewußten Fälschung nahe.
Ergänzung:
Das kleine Festspielhaus, das modernen akustischen Anforderungen nicht mehr genügt (2002), soll umgebaut werden. Es wurde vom genialen Architekten Clemens Holzmeister errichtet.
Hier ein paar Skizzen von Holzmeister: