Burschenschaft Aldania Wien
26. April:
225. Geburtstag von Ludwig Uhland
(Burschenschaft Germania Tübingen)
Ludwig Uhland, der Dichter
Ludwig Uhland wurde am 26. April 1787 in Tübingen geboren. Er ist einer der großen deutschen Dichter. Zahlreiche Gedichte und Balladen (z.B. Des Sängers Fluch ) zeugen von seinem reichen Schaffen.
Im sogenannten Schwäbischen Dichterkreis um Gustav Schwab, Justinus Kerner, Karl Mayer, Wilhelm Hauff (ebenfalls Burschenschaft Germania Tübingen) und Eduard Mörike fand er gleichgesinnte Dichterkollegen.
1809 wurde im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Imperialisten Napoleon das Land Tirol von Bayern besetzt. Betroffen und aufgewühlt von der Tatsache, daß hier Deutsche gegen Deutsche kämpften (badische Truppen unter französischem Befehl gegen Widerstand leistende Tiroler), schrieb er sein Gedicht
Der gute Kamerad.
Ich hatt' einen Kameraden
Einen bessren findst du nit ...
Wenn ich dieses Lied höre, so denke ich wie alle anständigen Menschen an das unermeßliche Leid, das durch Kriege -heute so wie einst- verursacht worden ist.
Es ist allein dem ehrenden Andenken an gefallene Kameraden gewidmet, und somit ein Teil der positiven humanitären Gedankengänge von uns Burschenschaftern und aller guten Menschen!
Dieses Lied ist keine hymnische Verklärung des Krieges und schon gar keine Kriegsverherrlichung.
Spätere mißliche Verwendungen ändern nichts am hehren Sinn dieses Werkes. Und jene, die dieses Lied ablehnen oder gar mißzudeuten versuchen, sind schlechte Menschen.
Ludwig Uhland, der Politiker
Im Revolutionsjahr 1848 wurde er von den Bürgern seiner Heimatstadt Tübingen zum Abgeordneten der Nationalversammlung, die ihren Sitz in der Frankfurter Paulskirche hatte, gewählt. Dort sympatisierte er mit dem linken Flügel, den sogenannten Demokraten, der zu einem großen Teil von Burschenschaftern gebildet wurde.
In diesem Parlament saßen auch 115 Abgeordnete aus Österreich, denn durch die Revolution im März 1848 konnten die Wünsche der österreichischen Bevölkerung, insbesoners auch der Arbeiter, wieder laut ausgesprochen werden.
Der jüdische Arzt Dr. Adolf Fischhof formuliert am 13. März 1848 die von Burschenschaftern aufgestellten Forderungen:
"Wir haben heute eine ernste Mission zu erfüllen: ein Herz zu fassen, entschlossen zu sein, und mutig auszuharren. Wer an diesem Tage keinen Mut hat, gehört in die Kinderstube. Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Lehr- und Lernfreiheit, verantwortliche Minister, Volksvertretung, Volksbewaffnung und Anschluß an Deutschland ist das Ziel.Das Damoklesschwert der Polizei schwebt über meinem Haupte. Aber ich sage es wie Hutten: Ich habs gewagt, ich bin der Dr. Fischhof."
Ziel dieses sogenannten Paulskirchenparamentes (übrigens das einzige demokratisch gewählte gesamtdeutsche Parlament in der Geschichte !!) war die Schaffung eines deutschen Nationalstaats auf demokratischer Grundlage, also die Zusammenfassung aller Deutschen, einschließlich Deutschösterreichs, in gemeinsamen Grenzen.
Denn das war nicht nur der Wunsch der österreichischen Bevölkerung, insbesoners auch der Arbeiter, es war ein Herzensanliegen Uhlands.
Es ist wohl Wert, den demokratischen Burschenschafter Ludwig Uhland zu würdigen !
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