Burschenschaft Aldania Wien, |
Die Grundrechte des Deutschen Volkes:
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Faksimile des Originaltextes:
Allegorische Darstellung: Die Grundrechte des Deutschen Volkes (463 kB)
Diese Nationalversammlung sollte einen Grundrechtekatalog und vor allem eine künftige Verfassung Deutschlands ausarbeiten, welche ja schon 1815 nach dem Sturz Napoleons versprochen worden war, aber nie gewährt wurde.
Deshalb wurde von allen Demokraten, vor allem aber von der Burschenschaft, die Gründung eines neuen Deutschlands in Einigkeit und Freiheit gefordert.
Deutsche Nationalversammlung: Österreicher mit dabei !
Die Abgeordneten wurden von allen deutschen Ländern gewählt, natürlich auch von Österreich:
Wien: Anton von Schmerling, Alfred Weber u.a.;
Wahlkreis Österreich ob der Enns: Georg Achleitner;
Wahlkreis Österreich unter der Enns in Waidhofen an der Thaya: Wilhelm Beinhauer;
Cilli (Untersteiermark, heute Celje): Alois Mareck;
Ofen (heute Budapest): Franz Victor;
Meran: Beda Weber;
Wahlkreis Krain in Laibach: Anton Alexander von Auersperg, der Dichter Anastasius Grün;
Wahlkreis Leitmeritz in Böhmen: Moritz Hartmann.
Der Abgeordnete Moritz Hartmann aus Leitmeritz brachte es auf den Punkt:
Wir Österreicher sind nicht hergekommen als verlorene Söhne, um Eingang in das Vaterland zu betteln. Wir sind hier zu Hause und haben ein Recht, hier zu sitzen wie alle anderen Deutschen. |
Präsident und Staatsoberhaupt:
Diese Nationalversammlung bestand aus mehreren Fraktionen. Die Vertreter der demokratischen Linken (wie der Burschenschafter Robert Blum) wollten die Republik als Staatsform; die konservative Rechte hingegen tendierte zur Monarchie.
Als Präsident wurde Heinrich von Gagern gewählt; ein sehr besonnener, aber bestimmt auftretender hessischer Jurist, der der Heidelberger Burschenschaft angehört.
Heinrich von Gagern schlägt vor, die künftige Zentralgewalt einem Reichsverweser mit verantwortlichen Ministern zu übertragen, der in einer freien Wahl gewählt werden würde.
Am 29.6.1848 verkündete der Burschenschafter Heinrich von Gagern:
In Wien trat Erzherzog Johann mit der Frankfurter Delegation auf den Balkon der Hofburg und sagt:
Grundlegende Prinzipien: Menschenrechte, Achtung und Toleranz !
Grundlegendes Prinzip war die Achtung vor nichtdeutschen Einwohnern und Völkern.
Der Abgeordnete Alois Mareck aus Cilli forderte:
Am 31. Mai 1848 erkannte die Nationalversammlung feierlich das Recht nichtdeutscher Volksstämme auf deutschem Bundesboden an, ihr Volkstum ungehindert wahren zu können.
In Kirche, Unterricht, Literatur, innerer Verwaltung und Rechtspflege garantieren sie Gleichberechtigung der jeweiligen Völker. Alle Rechte, die eine Gesamtverfassung dem deutschen Volk gewährleisten würde, sollten auch diesen Völkern zugestanden werden. |
Die deutsche Nationalversammlung gelobte:
"Niemals soll auf deutschem Boden weder der Slawe, noch der dänisch redende Nordschleswiger, noch der italienisch redende Bewohner Süddeutschlands (Trient, Bozen), noch wer sonst uns angehörig in fremder Zunge spricht, zu klagen haben, daß ihm seine Stammesart verkümmert werde oder die deutsche Bundeshand sich ihm entzieht, wo es geht." |
In Prag hingegen schlug der österreichische Feldmarschall Fürst Windischgrätz die die Menschenrechte fordernden slawischen Revolutionäre nieder.
Denn alle vorhergehenden Unternehmungen dieser Art waren mehr oder weniger "inoffiziell", da sie von oppositiellen Gruppen teilweise unter Lebensgefahr formuliert wurden, dann nur behutsam und zögerlich veröffentlicht werden konnten und natürlich von den regierenden Fürsten beim Bekanntwerden sofort als Hochverrat gebrandmarkt worden sind.
Die vorangegangen Unternehmungen:
Auch die Deutsche Nationalversammlung wurde mit Waffengewalt auseinandergetrieben.
Fürst Windischgrätz ist damit nicht nur der Totengräber der demokratischen Freiheitsbewegungen, er ist auch Schuld an den furchtbaren Ereignissen des 1. Weltkrieges und des nationalsozialistischen Regimes mit seinen mörderischen Untaten. Denn hätte es ein Deutschland nach den hehren Vorstellungen der Deutschen Nationalversammlung gegeben, wären nichtdeutsche Völker ebenso entsprechend gewürdigt worden und ein Adolf Hitler wäre gar nicht auf so abstruse Ideen gekommen, oder wahrscheinlicher noch, es hätte ihn gar nicht gegeben ...
Danke, Windischgrätz, auch dafür, daß ich das Land eines Teiles meiner Vorfahren, Ostpreußen, nicht als deutsches Land besuchen kann und dort ein stilles Totengedenken abhalten kann.
Wo auch immer er jetzt ist, im Himmel oder doch in der Hölle, ich hoffe, daß er sich jetzt mit Grausen abwendet.