Burschenschaft Aldania WienAdalbert Stifter
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Heute vor 200 Jahren, am 23. Oktober 1805, wurde Adalbert Stifter in Oberplan im Königreich Böhmen der österreich - ungarischen Monarchie geboren. Oberplan war eine im deutschen Siedlungsgebiet Böhmens gelegene Stadt. Dort wohnten (bei der Zählung 1930) 1510 Deutsche und 34 Tschechen. Stifter besuchte die Schule in Kremsmünster und studierte anschließend Jus in Wien, was ihn aber wenig reizte. Desto mehr aber die Malerei und noch mehr die Dichtung. Er schrieb Erzählungen wie "Der Hochwald", "Der Bergkristall", wobei er die Inspirationen meist aus seiner Heimat, dem deutschen Böhmerwald, bezog.
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Die Revolution 1848 am 13.3.1848 erlebte er in Wien, er nahm großen Anteil daran. Sie brachte endlich die Befreiung von der Zensur, obwohl ihn das auf Grund der Art seiner Dichtung weniger betraf. Aber er wirkte auch als Wahlmann für die Deutsche Nationalversammlung in Frankfurt am Main. Diese wurde ja auch von Österreich beschickt, da Österreich das führende Land im Deutschen Bund war und die Revolution am 13.3.1848 in Wien den Weg zur demokratischen Vertretung Gesamtdeutschlands frei machte. Doch der Trubel und die Unruhen der Revolution veranlaßten Stifter, im Mai 1848 nach Linz zu übersiedeln. |
In den 50-er Jahren stand er am Höhepunkt seines dichterischen Erfolges. Er schrieb seine Meisterwerke: "Der Nachsommer", "Bunte Steine" und "Witiko". Stifters Werke sind großartig - eindringliche Naturbeschreibungen, seine Erzählungen und Romane wunderschöne ruhige Werke, die die beschauliche Stille seiner Heimat Böhmerwald atmen und daraus Kraft schöpfen.
Mit einfachen, aber genauest und treffsicher aneinandergefügten Worten erzeugt er ein unaufdringliches, aber intensives Gemälde von der Befindlichkeit der handelnden Menschen. Der Schriftsteller Peter Rosegger charakterisiert den Stil Stifters, geprägt von der Verbindung des Schreibens und Malens: haben sie sich grollend von ihr gewendet; er legt den milden Sonnenschein auf die Menschen und über die Natur. Man labt sich an seiner Milde und Ruhe und Liebe und wird im Lesen ein anderer Mensch."
In unserer hektischen, schnelllebigen und oberflächlichen Zeit scheint er veraltet und überholt zu sein. Aber die Beschäftigung mit seinen Werken lohnt:
aus der Ruhe schöpfen und so leichter zu sich selber finden."
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