Der WKR hat im Laufe der Zeit viele Veranstaltungen durchgeführt, teilweise auch zusammen mit anderen Verbänden. Eine kleine Auswahl ist hier zusammengestellt. |
175 Jahre Tiroler Freiheitskampf Innsbruck, 11.5.1984 Gesamttiroler Freiheitskommers in Innsbruck am 22.10.1994 Ostarrichi - Kommers am 30.11.1996 WKR - Ball am 24.1.1997 WKR - Kommers am 7.11.1997 WKR - Ball am 30.1.1998 Gedenken an die Revolution 1848 am 14.3.1998 Revolutionskommers 1848 am 16.5.1998 WKR - Kommers am 6.11.1998 |
Der Kommers wurde von höchsten Politikern besucht, wie Justizminister Ofner und Nationalratspräsident Stix (FPÖ), Landeshauptmann-Stv. Prior, Innsbrucks Bürgermeister Niescher, OLG-Präsident Kohlegger (alle ÖVP und CVer). Grußworte sandten Bundespräsident Kirchschläger und LH Wallnöfer.
Das Gedenken an den heldenhaften Freiheitskampf Tirols unter dem Sandwirt Andreas Hofer gegen die bayrischen Besetzersoldaten und gegen den Imperialisten Napoleon bildete den Kern der gehaltenen Reden. Man machte sich aber auch Gedanken über die Zukunft Tirols, denn Südtirol sei ein gesamtösterreichisches Problem.
Justizminister Ofner:
"Wer in seiner Verzweiflung für die Freiheit seines Volkes kämpft, ist unseres Verständnisses sicher. Wer seine bürgerliche Existenz, den ruhigen Abend im Kreise seiner Familie, sein Leben dafür aufs Spiel setzt, verdient unseren Respekt. ...Und wir fühlen uns bestätigt, wenn wir Jahre nach den Taten aus berufenem Munde hören können, daß sie mitgeholfen haben, eine Wende herbeizuführen, daß dem Wollen und dem Handeln der Verfolgten und Geschmähten auch noch Erfolg beschieden gewesen ist. Daran erkennen wir einmal mehr die Kraft der Geschichte, die Dinge aus der Parteien Zank und Hader ins rechte Licht zu rücken. Und nehmen diese Erkenntnis auch zum Anlaß, nicht nachzulassen in unserem Bemühen, unserem Volke und unserer Heimat mit allen Kräften zu dienen und uns von kleinen Geistern - und mögen sie noch so mächtig sein - nicht irre machen zu lassen. Das geloben wir an diesem heutigen Ehrentage!" |
Ofner wandte sich auch an Italien, es genug sein zu lassen mit den rechtlichen Konsequenzen für die Kämpfer Südtirols in den sechziger Jahren. Für die Sprengstoffanschläge sei genug gestraft und gesühnt worden.
Der österreichische Justizminister rehabilitierte damit die Korporationen, deren Mitglieder "Widerstand leisteten" und damit eine für unser Land wertvolle Tat setzten: Burschenschaften, Corps, katholische MKV- und CV- Verbindungen.
Der Innsbrucker Altbürgermeister Lugger, ÖVP:
"Es ist schön, daß sich Studenten zu einem Tirol-Gedenken zusammenfinden. Daß sie gemeinsam mit Schützen und Kaiserjägern eine derartige Feier veranstalten, läßt diesen Abend aus dem Reigen der zahlreichen Feste zum Thema "175 Jahre Tiroler Freiheitskampf" als Besonderheit hervorstechen." |
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Dr. van Staa:
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Natürlich war am Kommers keine Spur von Rechtsextremismus zu finden, was auch Landeshauptmann Weingartner (ÖVP, Raeto Bavaria Innsbruck im ÖCV) bestätigte:
Tirols Landeshauptmann Weingartner: "...Es ist ein starkes Stück, den Kommers als Nazitreffen zu bezeichnen." |
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In der Innsbrucker Innenstadt kam es zur "Demo gegen den Nazikommers". Neben vermummten linken Chaoten gingen auch ca 50 italienische echte Faschisten mit. Es ist nicht bekannt, ob unsere Antifaschisten auch gegen diese Faschisten protestierten. Es kam zu wenigen Auseinandersetzungen mit den gewalttätigen haßerfüllten Anarchisten. Die Polizei hatte den Demonstranten alle Waffen wie Schlagstöcke, Molotowcocktail und Messer abgenommen und "kanalisierte" die 2000 Demonstranten durch die Straßen, keine Chance zum Randalieren. Dann wurden sie zum Bahnhof und zu den Bussen eskortiert. Die kümmerlichen Reste ergaben sich im "Saufen gegen den Faschismus". Die Abenddemo wurde dann abgesagt. Den Mißerfolg kommentierte das linksextreme, undemokratische, trotzdem aber von einem Minister gesponserte (!!) Tatblatt so: "Wir waren einfach zu blöd."
Nach dem Kommers wurde weitgehend vermieden, von den Inhalten der Festreden zu berichten, das wäre zu entlarvend gewesen. Die Diffamierungen und Verleumdungen gingen, wenn auch reduziert, weiter.
Wir Korporierte zeigten der Öffentlichkeit, wie ernst und anständig wir mit den Sorgen unserer Landsleute umgehen, wie unsere gewaltfreien Lösungsansätze aussehen und wie tolerant wir gegenüber Andersdenkenden sind. Wer wollte, konnte auch sehen, wie andrerseits mit uns umgegangen wird. Demokratie und Toleranz entgegen! Unsere Anständigkeit hat gesiegt! |
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Im Totengedenken sprach der Vortragende über den Komponisten Bruckner, der ja bekanntlich Mitglied des AGV war (AGV = Akademischer Gesangsverein, heute Sängerschaft Barden). Die Ehrenmitgliedschaft des AGV empfand Bruckner als die größte Ehre seines Lebens. Nach einem Liedervortrag der US! Barden schloß dieses Totengedenken mit dem Lied "Ich hatt' einen Kameraden".
Den Höhepunkt des Abends bildete die Festrede von Dr. Rainer Pawkowicz, Alter Herr unserer Burschenschaft Aldania. Er sprach zu Beginn von den zwei Veranstaltungen des Abends: "...so wie wir heute hier sind und so wie sie in den nächsten Tagen von der Presse dargestellt werden wird und wir sie fast nicht wiedererkennen werden..." Mit dieser launigen Einleitung umschrieb er treffend unsere allgemeine Medienpräsenz. Denn was unsere Gegner uns laufend in die Schuhe schieben, ist schlicht und einfach nicht wahr.
Er brachte dann einen Ausflug in die Geschichte, wobei die Erkämpfung der Grund- und Freiheitsrechte durch die Burschenschaften im Revolutionsjahr 1848 besonders hervorgehoben wurde, da diese nach dem Scheitern der Revolution wieder verloren gingen.
unterdrückt oder aufgelöst waren, dann war es um die Freiheit und die Demokratie schlecht bestellt. Weil sich diese Ideen aber nicht unterdrücken lassen, deshalb gibt es diese Korporationen noch!" |
Ein Feindbild seien die Korporationen auch durch ihr Eintreten für Freiheit und Selbstbestimmung für deutsche Volksgruppen.
Überall in der Welt wird vom Schutz der Minderheiten gesprochen, aber wenn wir für die deutsche Volksgruppe in Siebenbürgen, in Südtirol oder für die Sudetendeutschen eintreten, so ist das Faschismus. |
Angehörige der Burschenschaft Olympia hatten den Freiheitskampf der Deutsch-Südtiroler gegen den italienischen Faschismus entscheidend mitgetragen und auch Familienangehörige von in Italien inhaftierten und gefolterten Freiheitkämpfern materiell unterstützt. Sie wurden dadurch zum Feindbild der italienischen Faschisten und wurden in Österreich in einer ungeheuren haßerfüllten Hetzkampagne von der Arbeiterzeitung als "Faschisten" beschimpft!
Weil der Weg der faschistischen Antifaschisten ins politische Abseits geführt hat, sie vom freiheitsliebenden Ruf "Wir sind das Volk" hinweggespült worden sind und ihr verbrecherischer "antifaschistischer Schutzwall" -die Berliner Schandmauer- gefallen ist, deshalb suchten sie neue Ziele und fanden sie in den Korporationen.
Der Kommunist Ulbricht sagte: "Künstler und Schriftsteller in den kapitalistischen Ländern, die in ihren Werken die bürgerliche Gesellschaft geißeln, sind unsere Verbündeten." |
Und sie sitzen im Burgtheater und in den Redaktionen! Es wird aber der Mut zur Objektivität mit dem Abstand zum Untergang des realen Sozialismus steigen! Und dabei werden wir hilfreich sein!
Er kam dann auf die vor den Toren der Hofburg wütende Demo zu sprechen und sagte: "Das Recht auf Versammlung und Demonstration muß auch für unsere politischen Gegner gelten. Für uns ist die Freiheit immer zuerst die Freiheit der anderen. Freiheit muß immer neu erkämpft werden - und dazu sind wir bereit!"
Unser Alter Herr Pawkowicz sagte dann, die Reichsinsignien, -Kaiserkrone und Reichsapfel- liegen wenige Meter entfernt in der Schatzkammer. Die Heiligtümer der deutsch-abendländischen Geschichte, des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, dessen Hauptstadt Wien war, fordern immer wieder die Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte. Wer dies zur Kenntnis nimmt und weiß, daß es kein Zufall ist, daß diese Insignien hier ruhen und nicht in Aachen und nicht in Frankfurt oder anderswo, ist kein Deutschtümler, wie uns das unsere Gegner unterstellen. Hier in der Hofburg residierten über Jahrhunderte die römisch-deutschen Kaiser und von hier ist die Geschichte des Abendlandes wesentlich bestimmt worden. Und wir sind ein Teil des Ganzen.
Es ist unser Auftrag, ein festes Bündnis auf einer Basis der Anständigkeit zu schaffen, ein Bollwerk gegen die Wertevernichter, und Werte wie Familie und Opferbereitschaft weiter hochzuhalten! |
Das anschließende Lied "Freiheit, die ich meine" paßte ausgezeichnet zur vorangegangenen Rede.
Grußworte sprachen dann Mag. Ewald Stadler (Sängerschaft Skalden Innsbruck) für die FPÖ und KR Walter Sucher (Burschenschaft Olympia) für den RVV. Der Sprecher verlas ein Grußtelegramm von Bischof Küng.
Ein geplanter Festzug von der Universität zur Hofburg wurde von den Behörden untersagt, da die undemokratische Linke zur selben Zeit eine "antifaschistische Demo" festgesetzt hatte. Es zogen dann am Samstagabend auch ca 2000 Demonstranten am Ring vor das Heldentor, wo sie aber von der Polizei daran gehindert wurden, zu uns Korporierten am Heldenplatz vorzudringen. Flaschen, Steine und Molotowcocktails flogen, Polizisten und ORF-Reporter wurden verletzt. Manch schöne Rakete flog über das Burgtor und erhellte den Platz..
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Um 19 Uhr, vor dem Ostarrichi Kommers, begann das Totengedenken. Die ca 120 Chargierten hatten in Reih' und Glied Aufstellung genommen und der Redner gedachte der Gefallenen der beiden Kriege. In echt toleranter und versöhnlicher Weise gedachte er auch der Gefallenen unserer ehemaligen Gegner.
Dann sprach der Kustos des deutschen Ordens Dr. Alfred Sammer und begann mit jener Lesung, mit der am folgenden Sonntag in allen Kirchen der Advent eingeleitet wurde: mit dem 1. Buch des Propheten Jesaia. Er brachte das Gebet eines Soldaten, der am Ende des 2. Weltkrieges im Angesicht des nahenden Todes die Nähe von Gott suchte und diese seine Gedanken in sein Tagebuch einschrieb. Dieser Teil schloß mit dem gemeinsam gebeteten Vaterunser. Zu den Klängen des Liedes Ich hatt' einen Kameraden wurde dann ein Kranz niedergelegt, dabei und auch im folgenden silentium triste verharrten die Chargierten mit gezogenem Schläger. Ein silentium triste, untermalt von dem gröhlenden Gekreisch der undemokratischen Linken...
Bei der Demonstration der vermummten Chaoten kam es zu schweren Ausschreitungen: Molotow-Cocktails und Pflastersteine forderten 7 Schwerverletzte. Nichteinmal bei der Kranzniederlegung und der Feldmesse verstummte der blutrote Terror.
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Dieses Fest war eine pracht- und machtvolle Demonstration des "3. Lagers". (Wiener Korporationsring, Deutsche Burschenschaft, Ring Volkstreuer Verbände und FPÖ) Es war aber auch eine eindrucksvolle Bestätigung der Gültigkeit der von uns vertretenen grundlegenden demokratischen und moralischen Werte: |
Innerhalb dieses grauslichen Fünfecks bewegt sich die heimische linke Szene. |
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Wir eröffneten als designierte Vorsitzende gemeinsam mit der Burschenschaft Albia als scheidende Vorsitzende den WKR - Ball in der Wiener Hofburg. |
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Auch 1997 fand der traditionelle WKR-Kommers im mondänen Parkhotel Schönbrunn statt. Die zahlreichen Korporationen boten ein würdiges Bild akademischen Waffenstudententums. Für die Festrede konnten wir den Obmann des Kärntner Heimatdienstes, Dr. Josef Feldner, gewinnen. Dieser erklärte zunächst, daß der Kärntner Heimatdienst eine überparteiliche Organisation sei und Mitglieder aus allen im Kärntner Landtag vertetenen Parteien habe. Er ging dann auf die Problematik ein, die sich für die österreichische Heimat ergäbe, wenn es zu einem Verlust der Karawankengrenze durch einen EU-Beitritt Sloweniens käme. Denn es gibt in Slowenien Bestrebungen, Kärnten als slowenisches Gebiet auszugeben, auch so gezeichnete Karten gäbe es bereits.
Vom Kärntner Landtag erging eine Resolution mit der Forderung der Anerkennung der deutschen Volksgruppe in Slowenien, worauf die Kärntner Landesregierung als Extremisten beschimpft wurden. Und Wien schwieg dazu! Wien sollte die Position Kärntens und nicht die Sloweniens einnehmen! Auch solle sich die Österreichische Regierung endlich um die Anerkennung der deutschen Minderheit in Slowenien bemühen, schließlich seien ja auch die Slowenen in Österreich als Minderheit anerkannt!
Die feige Zerstörung der Gefallenengedenkstätte am Ulrichsberg in Kärnten durch undemokratische, intolerante und haßerfüllte sogenannte "Antifaschisten" ist ein weiteres Thema, das bei den anständigen Menschen aller weltanschaulichen Richtungen Empörung und Abscheu ausgelöst hat!
Denn wer Denkmäler schändet, stellt sich außerhalb der Gesellschaft! Gedenkstätten sind zur Erinnerung an gefallene Mitmenschen, die Opfer geworden sind und nun wehrlos infamen Angriffen ausgesetzt sind!
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Es war dies eine außerordentlich interessante Festrede, denn so wurde auch uns Wienern die Problematik eines österreichischen Landes vor Augen geführt, von der wir sonst in der gleichgeschalteten Presse nichts erfahren!
Unsere Burschenschaft ALDANIA Wien veranstaltete 1997 den traditionellen WKR-Kommers. Im Bild unsere 3 Chargierten beim feierlichen Einzug in den großen Festsaal des Parkhotels Schönbrunn. | |
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Die Chargentafel am Kopfende des Saales. In der Redefreiheit sprach unser Alter Herr Johann Herzog. | |
Blick vom Präsidium in den Saal. |
Auch heuer fand der traditionelle WKR-Ball in den prachtvollen Räumen der Wiener Hofburg statt. Wir eröffneten den WKR-Ball als scheidende Vorsitzende des WKR gemeinsam mit der Burschenschaft Libertas. |
Die Korporationen des WKR chargierten. Einer unserer Bundesbrüder hielt ein Schwert der Akademischen Legion; als Symbol für den Kampf um Freiheit und Demokratie. | |
Ein Vertreter der Burschenschaft Alemannia Graz sowie unser Alter Herr Kowarik hielten Ansprachen, in denen sie mahnten, den Geist und das Erbe der "1848er" zu bewahren. | |
Zum Abschluß wurde ein Kranz mit einer rot weiß roten und einer schwarz rot goldenen Schleife am Fuß des Obelisken niedergelegt. |
Vor dem Beginn. Im Festsaal. |
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Schon lange vor dem Beginn des Kommerses war der Festsaal fast vollständig gefüllt und bot einen imposanten Anblick, wie ein brodelndes Mützenmeer. Der Spielmannszug des Turnvereines Ried 1848 im Innkreis spielte zündende Melodien.
Und dann kam er - der von Allen langerwartete festliche Beginn.
Der Spielmannszug schmetterte eine schneidige Fanfare in den Raum und unter ebenso zündenden Melodien zogen die Chargierten ein, von der hinteren Stiege durch den ganzen Saal. Als erstes Paar marschierten Vertreter der Burschenschaften Teutonia Wien und unserer Aldania Wien ein. Ca. 140 Chargierte nahmen am erhöhten Präsidium Platz. Den eigentlichen Präsidiumstisch teilten sich je 4 Vertreter wiederum dieser Burschenschaften. Die beiden Vorsitzenden wechselten sich bei den Worten zum Publikum ab.
Unsere Burschenschaft ALDANIA Wien saß am Präsidium, auf der linken Seite die 3 Teutonen. Im Bild unsere 3 Chargierten. |
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Die Fahne der Akademischen Legion. Sie gehört dem Turnverein Linz. |
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Blick in den großen Festsaal der Hofburg. |
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Die besondere Begrüßung wurde von Dr. Ebner, Corps Saxonia Wien vorgenommen, wobei er nur die einzelnen Gruppen en bloc begrüßte: Die Akademischen Lehrer, die politischen Würdenträger sowie die Vertreter der Korporationen und Verbände. Eine sehr vernünftige Lösung, denn in Anbetracht des ausgezeichneten Besuches und der Vielzahl der zu ehrenden Personen hätte die einzelne Begrüßung bis Mitternacht gedauert....
Einige allerdings wurden doch persönlich begrüßt: den Ehrenschützer des Kommerses o.Univ.Prof. Dr. Brauneder, Dritter Präsident des Österr. Nationalrates; Mag. Hilmar Kabas, Zweiter Präsident des Wiener Landtages; Dipl.Ing. Jörg Freunschlag, Zweiter Präsident des Kärntner Landtages; o.Univ.Prof. DDr. Gerhard Pendl, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität Graz; Dr. Reimer Timmel, Obmann des freiheitlichen Akademikerverbandes für Wien, Niederösterreich und Burgenland.
Besonderen Applaus erntete die Abordnung der Südtiroler Freiheitskämpfer, die durch ihr Erscheinen die Verbundenheit ihrer deutsch-demokratisch-nationalen Angelegenheiten mit den Korporationen zeigte. Zuletzt wurden auch die zahlreichen Reporter von Presse und Rundfunk begrüßt. Daran schloß sich das Lied "Wenn alle untreu werden" an.
Die erste Rede des Abends hielt ao.Prof. Dr. Lothar Höbelt. Er sprach zum Tagesthema: "1848 aus historischer Sicht" und begann mit der Bemerkung, daß wir es mit dem Datum des Kommerses gut getroffen hätten, denn am 18.5., also vor 150 Jahren und 48 Stunden wurde in Frankfurt die Deutsche Nationalversammlung eröffnet, das erste und einzige gesamtdeutsche demokratisch gewählte Parlament. Die Wahlen dazu im April 1848 waren die ersten demokratischen Wahlen in Österreich. Das sei doch eigentlich ein Anlaß für prächtige Jubiläumsfeiern, aber ....
... dem offiziellen Österreich sei doch eher peinlich, daß im April 1848 in Österreich demokratische Wahlen für ein deutsches Parlament in Frankfurt stattgefunden hätten. Da habe man doch lieber auf diverse Feiern verzichtet. Er nannte dieses "Vergessen":
Reform der Geschichte |
Da sei der österreichische Sozialdemokrat Viktor Adler schon ein anderes Kaliber gewesen, als er 1918 sagte:
Dr. Höbelt verstand es ausgezeichnet, seine Zuhörer zu fesseln, er brachte viele interessante und für manche auch unbekannte Dinge. Das Burschenschafterlied "Schwört bei dieser blanken Wehre" leitete zum nächsten Kolloquium über.
Die Bundesbrüder unserer Burschenschaft ALDANIA Wien beim Singen des Burschenschafterliedes "Schwört bei dieser blanken Wehre". |
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Die Festrede hielt der 2. Präsident des Wiener Landtages, Mag. Hilmar Kabas. Er begann mit dem Gedenken an den verstorbenen Dr. Rainer Pawkowicz, Burschenschaft Aldania Wien, der schon im Ostarrichi Kommers im Nov. 1996 sagte, daß er stolz sei, auf der richtigen Seite zu stehen, denn die Korporationen waren schon immer ein bewahrender Ort der Demokratie und Freiheitsliebe. Das zeigte sich deutlich, als die Korporationen verboten waren, denn dann war es auch um die Freiheit schlecht bestellt. Kabas kam dann über die erst 1867 gewährten Grundrechte zu sprechen, die ja auch auf die von Burschenschaftern vertretenen Forderungen von 1848 zurückgehen. Er stellte dann oftmals einen Bezug zur Gegenwart her, als er die oft bedenklichen Entwicklungen von heute, die man mit "Der politische Herausforderer muß als Feind vernichtet werden" charakterisieren könnte, erwähnte. Er schloß mit:
Nach stürmischem Applaus wurde das Lied "Burschen heraus!" gesungen.
Die Fahne unserer Burschenschaft ALDANIA Wien wehte hoch über dem Saal. Ob sich der Kaiser anno 1848 wohl gedacht haben mag, daß die Fahne einer revolutionären Burschenschaft jemals in der Hofburg wehen würde? |
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In einer kurzen Redefreiheit erzählte Dr. Brauneder über den Burschenschafter Carl Schurz, der nach der Revolution 1848 fliehen mußte und in den USA als Innenminister seine demokratischen Ideen verwirklichen konnte! Er schloß mit den Worten:
Es folgten noch die Lieder "Die Gedanken sind frei" und als letzter Kantus "O alte Burschenherrlichkeit".
Der Kommers schloß mit dem Auszug der Fahne der Akademischen Legion und der Chargierten, wobei als letztes Paar die beiden Vorsitzenden der Burschenschaften Teutonia und unserer Aldania in feierlichem Schritt aus dem Saal schritten. Noch während des Auszuges stimmte die Sängerschaft Skalden Innsbruck das "Gaudeamus igitur" an, und mit diesem Lied klang der Revolutionskommers aus.
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Nachlese:
Rund 600 linke Studenten marschierten von der Universität über den Ring zum Heldenplatz und protestierten in Sprechchören gegen den Kommers. 2000 waren von der Polizei erwartet worden, 10.000 hatten sie selbst angekündigt. Ca 1000 Polizisten sorgten für einen störungsfreien Verlauf und verhinderten Ausschreitungen, wie sie etwa beim Ostarrichi-Kommers vorkamen.
In Sprechchören wiederholten die linken Demonstranten die ewig gleichen Anschuldigungen gegen die Korporationen, die doch längst widerlegt worden sind. Auch bei den Reden am Kommers hätten sich die Demonstranten informieren können und hätten gesehen, warum sich die Korporationen als Erbe der demokratischen Revolution 1848 verstehen. Der ORF hat ja alles aufgezeichnet, aber nichts veröffentlicht. Er wird wohl wissen warum.
Unser linker Bundeskanzler Dr. Viktor Klima wird mit den Demonstranten und dem ORF seine Freude gehabt haben.
Die Festrede hatte das Thema "Die Ideale von 1848 und der real existierende Sozialismus - Versuch einer Bilanz". Der Redner brachte die teilweise geradezu grotesk wirkenden historischen Klimmzüge, mit denen sich die SBZ (Sowjetisch Besetzte Zone) und spätere "DDR" um die Begriffe "Freiheit" und "Demokratie" herummanövrierte und die Revolution in eine antibourgeoise, kommunistische Revolution von Karl Marx' Gnaden umwandelte. Karl Marx, später zwar ein großer Revolutionär, spielte nun bei der Revolution 1848 keine Rolle; in Wien hielt er 1848 2 Vorträge vor ein paar Dutzend Leuten... Auch dies eine interessante Rede über ein sonst in den Medien weitgehend ausgespartes Thema.
Die gesangliche Umrahmung dieses Kommerses wurde von der Universitätssängeschaft Barden gebracht, die Lieder zur Revolution 1848 sehr stimmungsvoll ertönen ließen.